Das Fremdkörpermanagement ist ein Verfahren zur Untersuchung, Identifikation und Vermeidung von Verunreinigungen in der industriellen Lebensmittelproduktion.
Im Zeitalter der Globalisierung ein wichtiges Unterfangen, schließlich steigt das Risiko kontaminierter Lebensmittel mit der Komplexität der Lieferketten. Die Produkte durchlaufen mehrere Stationen und werden einer Vielzahl von Verarbeitungsschritten unterzogen. Die weltweite Verflechtung von Landwirtschaft, Verarbeitung, Produktion, Transport und Konsum ist schließlich notwendig, um eine stetig wachsende Weltbevölkerung ernähren zu können. Ein adäquates Qualitätsmanagement zur Fremdkörperkontrolle reduziert das Risiko verunreinigter Lebensmittel zu Gunsten des Endverbrauchers und schützt die Produktion sowie das Image von Unternehmen der Lebensmittelindustrie.
Die globalen Verflechtungen der Lebensmittelbranche sind komplex: ob bei der Erzeugung, in der Logistik oder beim Verkauf.
Die frühzeitige Erkennung und Prävention von Verunreinigungen fördert zugleich die Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit in der gesamten Versorgungskette. Der schnelle Ausschluss kontaminierter Lebensmittel aus dem Produktionskreislauf schont Ressourcen, die man für die weitere Verarbeitung und den Transport verbrauchen würde. Zugleich minimiert ein effizientes Fremdkörpermanagement das Risiko, dass verunreinigte Lebensmittel auch andere Produkte kontaminieren und beugt somit Lebensmittelverschwendung vor.
Alle international anerkannten Standards für Lebensmittelsicherheit basieren auf dem HACCP-Konzept. Hierbei werden potenzielle Gefahrenquellen für die Lebensmittelsicherheit identifiziert und bewertet, um ein Verfahren zur proaktiven Risikokontrolle und -reduzierung zu etablieren. Fremdkörper gehören zu den häufigsten Arten von Verunreinigungen. Entsprechend bewerten zertifizierende Organisationen in Audits auch stets die Protokolle zur Untersuchung, Identifikation und letztlich Vermeidung von Verunreinigungen in Lebensmitteln.
Ein adäquates Fremdkörpermanagement ist daher eine wichtige Voraussetzung für die Zertifizierung nach beispielsweise DIN EN ISO 22000, IFS, BRCGS, SQF, FSSC 22000. Wenngleich sich die Standards in ihren Anforderungen hinsichtlich präventiver Maßnahmen unterscheiden, erfordern sie alle den Einsatz von Methoden zur Erkennung und Entfernung physikalischer Fremdkörper, die zudem regelmäßig validiert und verifiziert werden müssen.
Einige der Anforderungen an Fremdkörperkontrollen auf HACCP-Basis sind:
BRCGS – Risiken für Verunreinigungen werden bei der Gefahrenanalyse (2.7.2), der dokumentierten Risikobeurteilung (3.5.1.1) sowie der Beurteilung des Wartungsprogramms für Ausrüstung (4.7.2) und Reinigungsprotokolle (4.11.3) berücksichtigt. Zugleich enthält der BRCGS-Standard ein komplettes Kapitel mit Beschreibungen zum effizienten Einsatz von Systemen zur Identifikation und dem Ausschluss von Fremdkörpern (4.10)
IFS – Beschrieben wird das Fremdkörpermanagement in Abschnitt 4.12 und gilt als "Knock-out"-Anforderung. Im Falle der Nichterfüllung ist eine Zertifizierung nicht möglich. Im IFS Leitfaden fußt ein gutes Qualitätsmanagement zur Fremdkörperkontrolle auf sechs Aspekten: Qualitäts- und Lebensmittelsicherheitsmanagement, Ressourcenmanagement, Lebensmittelsicherheit, Verantwortung der Unternehmensführung, Planung und Produktionsprozess sowie laufende Messungen, Analysen und Verbesserungen
Zusätzlich zu den Protokollen und Technologien zur Vermeidung von Verunreinigungen, muss das Fremdkörpermanagement auf HACCP-Basis auch über Methoden zur Identifikation von Kontaminationen verfügen. Fremdkörperdetektionssysteme dienen als Kontrollmechanismus an kritischen Lenkungspunkten in der Lebensmittelproduktion. Die drei gängigsten Arten solcher Geräte sind:
Diese Technologien zur Fremdkörpererkennung sind meist mit einem Auswurfsystem ausgestattet, welches das verunreinigte Produkt zuverlässig aus dem Produktionsprozess entfernt.
Zudem sind fortschrittliche Technologien mit Softwarelösungen ausgestattet, die Daten über untersuchte Chargen und identifizierte Verunreinigungen aufzeichnen und speichern. Dies erleichtert die Rückverfolgbarkeit sowie eine detaillierte Dokumentation, um die Wirksamkeit des Fremdkörpermanagements zu beurteilen.
Im Sinne einer jederzeit zuverlässigen Funktionsweise, setzen die wichtigsten Standards für Lebensmittelsicherheit zudem eine regelmäßige Wartung und Kalibrierung der Detektionssysteme voraus.
Entdecken Sie die Vorteile Künstlicher Intelligenz in der Metalldetektion.
Entdecken Sie "THiNK".
Ein zuverlässiges Qualitätsmanagement zur Fremdkörperkontrolle ist für die Gesundheit des Endverbrauchers von entscheidender Bedeutung. Doch auch für Lebensmittelhersteller selbst ergeben sich eine Reihe von Vorteilen:
Für Unternehmen der Lebensmittelindustrie sollten stets
die Gesundheit und Sicherheit des Endverbrauchers im Mittelpunkt stehen. Dieses
Engagement bedarf der Implementierung und Durchführung validierter Prozesse zur
Wahrung der Lebensmittelsicherheit, einschließlich Fremdkörperkontrollen. Aber ein effizientes Fremdkörpermanagement
ermöglicht mehr als nur den Schutz des Konsumenten. Mit einer funktionierenden Kombination
zwischen innovativer Technologie und durchdachten Verfahren sinken die Risiken
einer Verunreinigung, damit einhergehende Unkosten sowie die
Lebensmittelverschwendung. Und auch das Image Ihres Unternehmens wird es Ihnen
danken.