Food Safety

21.04.2022 | Sesotec

Moderne Röntgengeräte-Software für bessere Detektion, Effizienz und Konformität

Food Safety ist eine Herausforderung, doch die Röntgeninspektion verfügt über attraktive Lösungen, um die Hürden zu meistern. Sesotec Experten erläutern die Vorteile von High-Tech-Software für eine effiziente Lebensmittelproduktion und mehr Lebensmittelsicherheit.


Für die Wissenschaft, Gesetzgeber und insbesondere lebensmittelverarbeitende Unternehmen sind die Themen Lebensmittelsicherheit und -qualität eine permanente Herausforderung. Doch da der Staat die Lebensmittelsicherheit nicht vollumfänglich aktiv kontrollieren kann, ist es insbesondere die Lebensmittelindustrie, die eine große Verantwortung trägt.  Stichwort Prinzip der Eigenkontrolle. Bedeutet: Wer Lebensmittel produziert und auf den Markt bringt, ist für die Lebensmittelsicherheit verantwortlich und für die Folgen von Fremdkörperkontaminationen haftbar. Eine richtlinienkonforme Produktion ist deshalb unabdingbar. Gleichzeitig gilt es auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu achten.  

Um in der Lebensmittelproduktion den Anforderungen nach maximaler Lebensmittelsicherheit und gleichzeitig wirtschaftlicher Effizienz gerecht zu werden, leistet innovative Röntgeninspektion einen wichtigen Beitrag.  Dazu zählt die Implementierung moderner Software, die die Effizienz der Röntgengeräte-Hardware  unterstützt und optimiert.

Im folgenden Artikel wird unter Berücksichtigung der maßgeblichen Vorteile der aktuelle Stand der Technik erläutert.


Die Vorteile von High-Tech-Features in der Röntgeninspektion für mehr Lebensmittelsicherheit

Die Qualität der Lebensmittel hat oberste Priorität. Fehlerhafte und verunreinigte Produkte gilt es unbedingt zu verhindern, um weitreichende Konsequenzen zu vermeiden. Darunter teure Rückrufaktionen, umfassende Regressforderungen oder schlimmstenfalls gesundheitliche Schäden auf Seiten des Endverbrauchers.

Moderne Software-Lösungen, die auch in Sesotec Röntgeninspektionssystemen zum Einsatz kommen, als unterstützendes Pendant zu bewährten Hardware-Funktionen von Röntgengeräten schaffen hier Abhilfe. Je nach Hersteller und Röntgeninspektionsmodell profitieren lebensmittelverarbeitende Unternehmen hierbei von verschiedenen Software-Features. Einige sind gängige Standards, andere wiederum überzeugen mit neuen Leistungsvorteilen. Gemeinsam haben sie jedoch, dass sie einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der Detektionsgenauigkeit leisten, bei der Einhaltung von Lebensmittelsicherheitsstandards unterstützen sowie die Usability und Produktivität in der Lebensmittelproduktion steigern. Nachfolgend sind einige Beispiele von Softwarefeatures beschrieben:


Hohe Detektionsgenauigkeit und Effizienz 

Während bei der Metalldetektion Störungen registriert werden, die von der Leitfähigkeit und den magnetischen Eigenschaften von Eisenmetallen, Nicht-Eisenmetallen oder Edelstahl ausgelöst werden, konzentriert sich die Röntgentechnologie auf den Dichtevergleich. Speziell geeignet ist das Verfahren für Fremdkörper mit hohen Dichten wie beispielsweise Steine oder Metalle . Schwächen offenbaren sich jedoch nicht selten in der Detektion von Fremdkörpern mit einer niedrigeren Dichte.




Die Gefahr Verunreinigungen wie Knochen, Metalldrähte und Glasscherben nicht zu entdecken ist entsprechend groß. Bei der Auswahl eines passenden Röntgeninspektionssystems empfiehlt sich daher darauf zu achten, dass sie beispielsweise über Features verfügen, welche die Erkennung von Knochen, Metalldrähte und Glasscherben verbessern:

  • Knochen: Lange Zeit war die Detektion von Knochen in beispielsweise in der Fleisch- und Geflügelverarbeitung eine Herausforderung. Mit dieser -Software wird die Identifikation von Knochen und Knorpeln weiter optimiert.
  • Metalldrähte: Auch Drähte – ganz gleich welcher Metallart und welchen Durchmessers – werden detektiert. Darunter auch kleinere längliche Drahtformen, die mit anderen Detektionsverfahren wie der Metalldetektion gegebenenfalls unentdeckt bleiben.
  • Glasscherben: Besonders Glas ist mit anderen Detektionsmethoden nur sehr schwer zu identifizieren. Mit dem Softwarefilter werden die allgemeinen Vorzüge der Röntgeninspektion hinsichtlich Dichtevergleich bei der Detektion von Glas-Fragmenten weiter optimiert.

Die Filter können sich hierbei ergänzen. Beispielsweise detektiert der Glasfilter in Kombination mit dem Knochenfilter große flächige Fremdkörper mit geringer Dichte wesentlich besser.

Aber nicht nur das: Auch Eigenschaften wie das Gewicht oder die Form der Lebensmittelprodukte spielen eine große Rolle. Röntgeninspektionssysteme verfügen deshalb optimalerweise über Softwarelösungen zur zuverlässigen Identifikation von Gewichts- und Formabweichungen und zur Vollständigkeitskontrolle einzelner Produkte einer Linie. Dabei berechnet die Software das Gewicht der Produkte unter Berücksichtigung von Abmessungen sowie Dichte und identifiziert gebrochene, deformierte oder fehlende Produkte innerhalb einer Verpackung. Besonders zeiteffizient gelingt das in Kombination mit Software-Lösungen, welche die simultane Röntgeninspektion von mehreren Produkten auf mehreren Linien ermöglichen. Hierfür gängige Features sind:

  • Multi-Linie: Sie ermöglicht die simultane Röntgeninspektion auf bis zu 4 Linien. Produkte mehrerer Linien können auf einem Gerät zusammengefasst und untersucht werden.
  • Multi-Produkt: Sie erlaubt die Förderung von bis zu 20 unterschiedlichen Produkten in beliebiger Reihenfolge. Die Software erkennt, welches Produkt aktuell die Röntgenstrahlung durchläuft und wählt innerhalb von Millisekunden den entsprechenden Parametersatz aus.
  • Zone-Analyzer: Sie ermöglicht Zonendefinitionen innerhalb eines Röntgenbildes. Zählen und Wiegen ist für jeden Bereich eigenständig möglich und erlaubt optimale Detektionsempfindlichkeiten.


Konformität mit gängigen Lebensmittelsicherheitsstandards

Eine lückenlose, effiziente Überwachung und Dokumentation aller Maßnahmen zur Einhaltung von Lebensmittelsicherheitsstandards wie IFS, BRC oder FSSC 22000 und zur Identifikation potenzieller Schwachstellen ist in der Theorie so einfach, in der Praxis hingegen nicht. Denn die Fülle an Vorschriften, Regelungen und Standards mitsamt sich ständig ändernden Rahmenbedingungen wird immer komplexer. Von Vorteil sind deshalb Software-Lösungen, die eine lückenlose und effiziente Dokumentation ermöglichen durch:

  • Audit Checks: Die Software führt durch die Auditroutine und protokolliert alle Schritte zur adäquaten Überwachung der Qualität im gesamten Produktionsprozess. Mithilfe des Audit Checks lassen sich Schwachstellen leichter identifizieren, korrigieren und dokumentieren.
  • Empfindlichkeitsprognosen: Die Software erlaubt das Einlernen des Röntgeninspektionssystems mittels virtueller Berechnung. Ganz ohne Testkarte und umfangreichem Input durch das Bedienpersonal. Die Detektionsempfindlichkeit von Edelstahl und Glas wird automatisch bestimmt. Testkarten sind in sämtlichen Größen in der Software hinterlegt und werden mit dem Grauwertbild des Produkts so verrechnet, als würde tatsächlich ein Produkt mit Testkarte aufgenommen werden.
  • Compliance Mode: Die geforderte Detektionsgenauigkeit ist manuell einstellbar. Im Falle etwaiger Parameter-Änderungen lassen sich diese problemlos in der Software zu Gunsten einer jederzeit konstanten und zugleich flexibel anpassbaren Prozessstabilität hinterlegen.
  • Eigenüberwachung: Die Software prüft fortlaufend aktuelle Empfindlichkeiten in festgelegten Zeitintervallen. Diese Kontrolle ermöglicht die sofortige Identifikation von Abweichungen, schnelle Gegenmaßnahmen und erhöht so die Gesamtstabilität des Produktionsprozesses.
  • Validierungsprozess: Der Validierungsprozess erbringt den Nachweis, dass das gewünschte Qualitätsziel für das Produkt erreicht wird. Produktdaten und Informationen zum Detektionssignal werden im Metalldetektor bewertet und zusammengeführt, um das Validierungszertifikat im PDF-Format zu erstellen. Das Menü unterstützt Schritt für Schritt bei der Durchführung des Validierungsprozesses und ermöglicht eine papierlose Dokumentation und Rückverfolgbarkeit.




Höhere Benutzerfreundlichkeit

Zum wirtschaftlichen Erfolg lebensmittelverarbeitender Unternehmen tragen Maßnahmen bei, die Zeit und Kosten einsparen. Eine zuverlässige Fremdkörperdetektion und somit ein Höchstmaß an Lebensmittelsicherheit, die auch heute noch zu einem großen Teil vom Faktor Mensch abhängig ist, setzt eine hohe Nutzungsmotivation und Anwenderakzeptanz voraus. Nur so vermeiden Sie Fehler im Produktionsprozess, gesundheitliche Schäden des Endverbrauchers und einen langfristigen Reputationsverlust. Auch hierfür existieren verschiedene Software-Lösungen, die das Bedienpersonal entlasten, den Umfang des nötigen Inputs reduzieren und diesen zugleich wesentlich zeit-, kosten-, und ergebniseffizienter gestalten, wie zum Beispiel:

  • Automatische Kantenerkennung: Die Software erkennt automatisch empfindlichkeitshemmende Verpackungseffekte und passt den Filter an die Produktkonturen an. Fachwissen zu Filtertechniken und mehr sind für das Bedienpersonal nicht notwendig.
  • Automatische Einstellung der Röntgenquelle: Im Rahmen des Einlernens wird die optimale Röntgenleistung für maximale Erkennungsgenauigkeit vollautomatisch eingestellt (Auto KV).
  • Clip-Erkennung: Eine Software-Lösung mit der Funktion „Clip ignorieren". Hiermit blenden Anwender den Grauwert eines Metallclips aus und erhöhen so die Detektionsempfindlichkeit im Produktinneren. Hierfür bedarf es lediglich eines Häkchens im Filtermenü.

Fazit

Fehlerhafte und verunreinigte Produkte können schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen: Rückrufaktionen, gesundheitliche Schäden auf Seiten des Endverbrauchers und/oder Regressforderungen. Szenarien, die für Lebensmittelunternehmen kostenintensiv und insbesondere reputations- und imageschädigend sind. Am Markt existieren je nach Hersteller und Röntgeninspektionsmodellen verschiedene Softwarelösungen, die lebensmittelverarbeitende Unternehmen hinsichtlich Detektionsgenauigkeit, Produktivität, Konformität und Benutzerfreundlichkeit unterstützen, damit diese Worst-Case-Szenarien nicht eintreten.

Besonders hervorzuheben sind jene Softwarelösungen, die bei der richtlinienkonformen Umsetzung diverser Lebensmittelsicherheitsstandards wie IFS, BRC oder FSSC 22000 unterstützen und  einen wertvollen Beitrag für eine effiziente Produktion bei gleichzeitig wachsender Lebensmittelsicherheit leisten.






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